Für Freiheit und Souveränität im Digitalzeitalter
Medienpolitik ist Teil der Machtpolitik. Medien und hinter ihnen stehende politische Kräfte ringen um Reichweite und Deutungshoheit. Wir leben im Zeitalter der Medienkonvergenz: Zeitungen machen Filme, Sender dehnen sich in den Online-Text-Bereich aus, Streaming-Anbieter erobern Marktanteile, klassische und etablierte Medien nutzen Soziale Netzwerke, um ihre Reichweite zu steigern, und soziale Netzwerke wiederum wirken als alternative Medien an der Meinungs- und Willensbildung der Bürger mit. Heute kann im Prinzip Jedermann Publizist und Journalist sein.
Die gesellschaftliche Spaltung zeigt sich auch an der Medienlandschaft, es ist zu einer Art medialen Frontstellung gekommen. Auf der einen Seite stehen die etablierten Medien – regionale und überregionale Zeitungen und die Öffentlich-Rechtlichen, die seit 2015 eine immer größere Nähe zu den Regierenden suchen. Auf der anderen Seite alternative Medien, die das Netz nutzen, um Meinungen abzubilden, welche die Etablierten ausblenden.
Stichwort Öffentlich-Rechtliche (ARD, ZDF und Deutschlandradio): Sie verfügen über Einnahmen von 10 Milliarden Euro. Das Finanzierungsmodell (Seit 2013 gilt „Jeder zahlt für immer“) ist beispiellos in der Welt. Dabei werden die Zuschauer der Öffentlich-Rechtlichen immer älter. Diese und andere Entwicklungen werfen die Frage nach der Zukunftsfähigkeit des Systems auf, zumal aus Rheinland-Pfalz hunderte Millionen für den Zwangsbeitrag abfließen (2016: 300 Millionen) – das ist bare Kaufkraft.
Es ist die Aufgabe der AfD eine zeitgemäße Strukturreform voranzutreiben, die einem schlanken Grund- und Heimatfunk den Weg ebnet, der nicht Milliarden kostet, von Werbung und Zwangsbeiträgen frei ist und das sendet, was die Privaten aus wirtschaftlichen Gründen nicht können.
Insbesondere unser Grundfunk soll ein Schaufenster der Regionen sein. Denn im Zeitalter der Globalisierung ist der Wunsch nach Heimat und kultureller Verortung so stark ausgeprägt wie in den letzten Jahrzehnten nicht. Hinzu kommt, dass insbesondere die Berichterstattung über die Massenzuwanderung im Jahr 2015 zu einer schweren Glaubwürdigkeitskrise der etablierten Medien geführt hat.
Wir leben in einer historischen Umbruchszeit: genauso wie der Massendruck der Flugblätter – ich erinnere an Georg Büchners Hessischen Landboten (1834) – sich politisch ausgewirkt hat, prägt das Internet die politische Landschaft. Die 68er haben damals in ihrer Auseinandersetzung mit den Etablierten zu Recht festgestellt, dass sich Machtverhältnisse auch in der Medienlandschaft spiegeln. Sie entwickelten deshalb eigene, alternative Medien.
Die AfD betrachtet sich als Anwältin der kritischen Bürger, die eine gesunde Skepsis gegenüber den etablierten Medien an den Tag legen und auf alternative Medien, die jenseits des „Mainstreams“ guten Journalismus bieten, zurückgreifen. Trotz durchaus berechtigter Kritik an der Verwendung von Nutzer-Daten durch Giganten wie „Facebook“: Die sozialen Netzwerke sind nicht „besser oder schlechter“ als die Etablierten – schon gar nicht kann von „asozialen Netzwerken“ die Rede sein. Sie leisten vielmehr einen Beitrag für die Meinungsbildung in der Demokratie.
Meine Ziele:
- Einer Strukturreform der Öffentlich-Rechtlichen den Weg ebnen und die Finanzierung durch Zwangsbeiträge abschaffen – so wie es das Grundfunk-Konzept der AfD vorsieht.
- Eine Medienlandschaft fördern, die Privaten und Alternativen genug Gestaltungsräume lässt und gerade deshalb frei ist.
- Die Freiheit im Netz bewahren und Meinungsvielfalt sicherzustellen. Aus diesem Grund bekämpft die AfD das Netzwerkdurchsetzungsgesetz (NetzDG), das ich bereits mehrfach kritisch im Landtag thematisiert habe. Ebenso kritisch sehen wir Bestrebungen der Politik, Soziale Netzwerke zum Löschen von Beiträgen zu bewegen und den Diskurs im Netz zu veröden. Die plakativen Kampagnen gegen „Hate Speech“ und „Fake News“ verfolgen offenkundig das Ziel, politische Macht medial und netzpolitisch abzusichern.
Breitband- bzw. Glasfaserausbau
Rheinland-Pfalz ist noch immer Glasfaser-Entwicklungsland. Insbesondere im ländlichen Raum sind noch erhebliche Versorgungslücken festzustellen.
Eine Lösung des Problems könnte darin liegen, den Bürgern und Unternehmen sogenannte Glasfaser-Gutscheine zur Verfügung zu stellen. Da bedeutet konkret, dass das Land einen Teil der Kosten übernimmt, wenn ein Bürger oder ein Unternehmen sich für einen Glasfaseranschluss entscheiden. Die Idee dahinter: Der Gutschein reduziert die Kosten eines Glasfaseranschlusses für den Endverbraucher und könnte dadurch zahlreiche Menschen bewegen, auf Glasfaser umzusteigen, wodurch der Ausbau für Netzbetreiber insgesamt wirtschaftlicher wird, da sie entsprechend mehr zahlende Kunden versorgen können.
Das würde den Ausbau vor allem in weniger dicht besiedelten Regionen beflügeln. Unser Antrag wurde leider abgelehnt, wurde aber von den Medien aufgegriffen. Sie sprachen sogar von einer „Abwrackprämie“ für Kupfer.
Es ist der AfD zu verdanken, dass das Land unsere Forderung, nämlich nur noch den Ausbau von Glasfaser zu fördern und so einen Strukturwandel von Kupfer auf Glasfaser durchzuführen, aufgegriffen hat.
Mobilfunknetze
Rheinland-Pfalz ist noch immer das Land der Funklöcher. Es gibt nach wie vor keine flächendeckende 4G oder LTE-Versorgung, stellenweise ist nicht einmal ein 3G-Netz verfügbar. Auch hier macht die AfD Druck – durch Kleine Anfragen und Berichtsanträge in den Ausschüssen.
5G: Der Standard für die Maschinenkommunikation
Der mangelhafte Glasfaserausbau wirkt sich auch auf die Zukunft des Mobilfunknetzes aus, denn 5G lässt sich nur durch Glasfaser realisieren. 5G darf dabei nicht bloß als neuer Mobilfunkstandard begriffen werden.
Der Standard bietet zahlreiche neue Möglichkeiten für Industrie, Wirtschaft und Verbraucher. Denn 5G ermöglicht, die Vernetzung von Gegenständen und Daten, das „Internet der Dinge“ sowie voll automatisierte Produktionsprozesse, autonomes Fahren oder selbstständig arbeitende landwirtschaftliche Systeme. Deutschland ist das Land der Industrieroboter, 2019 arbeiteten 38% aller europäischen Industrieroboter in unserer Industrie.
Aber auch für Verbraucher bietet der 5G-Standard zahlreiche neue Möglichkeiten, wie die Vernetzung und Steuerung „smarter“ Gegenstände im Haushalt.
Aktuell gibt es im Land folgende 5G-Unternehmungen: Die 5G-Modellregion in Kaiserslautern und ein Testfeld an der Hochschule Koblenz. Die BASF in Ludwigshafen nutzt 5G bereits für die Chemieproduktion im Rahmen eines sogenannten Campus-Netzes. Die AfD-Fraktion wird diese Unternehmen konstruktiv-kritisch begleiten und dabei auch die Datensicherheit und technologische Souveränität unseres Landes im Blick behalten. Denn die im Hinblick auf 5G bestehende Abhängigkeit vom chinesischen Digital-Konzern „Huawei“ ist und bleibt brisant.
Ist 5G gesundheitsschädlich? Diese Frage beschäftigt viele Bürger und kommt auch in zahlreichen AfD-Bürgerdialogen auf. Wir nehmen diese Sorgen sehr ernst und haben die Landesregierung dazu befragt (Stand Juli 20), auch um belastbare Daten zu bekommen. Gleichwohl glauben wir, dass Deutschland sich auf einen 5G-Markt einstellen muss. Jenseits der Grundausstattung gibt es für unseren Standort eine große Chance: nämlich in der Anwendung von 5G in Fertigungsprozessen und Maschinenkommunikation so weitreichende Erfahrung zu sammeln, dass daraus wieder Produkte und Dienstleistungen entstehen, die Weltspitze sind.
Förderung der Gameswirtschaft in Rheinland-Pfalz
Die AfD-Fraktion im Landtag Rheinland-Pfalz will Videospiele und Filme unter einem Dach fördern, die in unserem Land spielen (Geschichte, Kultur, Landschaft) und hier vor Ort Arbeitsplätze schaffen. Vorbild ist Polen, das sich zu einem Premium-Standort entwickelt hat – durch eine intelligente staatliche Förderung. Mit positiven Nebeneffekten: Technische Innovationen, Verbesserung der digitalen Infrastruktur.
Nur ein Beispiel: Das aus Rheinland-Pfalz stammende und prämierte Spiel „Anno 1800“ wurde 1 Mio. mal verkauft, „Witcher 3“ (Polen) 20 Millionen Mal. Deutschland ist ein sehr großer Markt, von dem aber in erster Linie ausländische Firmen profitieren.
Ein objektiver Bericht über unseren Antrag auf eine institutionelle Games- und Filmförderung des Landes erschien nach der Plenardebatte in der Fachzeitschrift Gameswirtschaft.
Regelmäßig besuche ich die Kölner Messe Gamescom, um mich über diese innovationstreibende Branche auf dem Laufenden zu halten. Als medienpolitischer Sprecher ist es mir mit kollegialer Hilfe gelungen, die Landesregierung zur Durchführung eines Besuches von Abgeordneten des Landtags auf der Gamescom zu bewegen. Über den Besuch (2022) berichtete ich anschließend in der Jungen Freiheit.
Übrigens hat die Landesregierung nunmehr eine Games-Förderung eingerichtet, der jüngst im Medienausschuss erfolgte Bericht stellt uns aber nicht zufrieden. Sie ist, wie befürchtet, zu wenig Wirtschaftsförderung und zu viel Kulturförderung. Das heißt immer auch: Förderung ausschließlich linker Kultur.
Weitere Beiträge:
„Der Rundfunkbeitrag soll entfallen“: Gastbeitrag zur Reform der Öffentlich-Rechtlichen zu Gunsten eines schlanken Grundfunks in der Jungen Freiheit (Mai 2020)