Europa verstehe ich als Europa der Völker und Vaterländer, als Gemeinschaft souveräner Nationalstaaten, die ihre regionalen Besonderheiten und ihre kulturelle Identität bewahren. Gerade in einer Zeit, in der die Bürger den Eindruck haben, die Welt drehe sich immer schneller, verstärkt sich ihre Hinwendung zur Heimat, dem Lebensmittelpunkt. Viele Menschen verstehen sich nicht als entwurzelte Konsumenten möglichst großer Märkte, sondern als Deutsche, die ihre nationale Identität nicht aufgeben wollen.
Als Bildungspolitiker setze ich mich insbesondere für die Stärkung unserer Dualen Ausbildung ein – ihr verdanken wir die im Vergleich zu den südeuropäischen Staaten geringe Jugendarbeitslosigkeit. Die Duale Ausbildung stärkt man am besten, indem man eine Schulform einrichtet, die gut auf die Ausbildung und den früheren Eintritt in die Arbeitswelt vorbereitet. Deshalb plädiere ich für die Wiederherstellung eines dreigliedrigen Schulsystems mit einer Handwerks- und Gewerbeschule (HGS), die aber nicht zu einer „Restschule“, wie die Hauptschule vor ihrer Auflösung, verkommen darf.
Sozialpolitik kann Wahlen entscheiden. Erstmalig 1957: Der CDU gelang es mit 50,2% Stimmenanteil die absolute Mehrheit zu erringen. Wahlentscheidend war die Einführung der dynamischen Rente durch Umstellung eines kapitalgedeckten auf ein umlagefinanziertes Verfahren. Die nunmehr dynamische Rente beteiligte Ruheständler am wirtschaftlichen Erfolg. Durch eine neue Rentenformel erfolgte auf Grundlage der Brutto-Lohnentwicklung ein sattes Plus. Voraussetzung: Eine konstante Bevölkerungsentwicklung.
Medienpolitik ist Teil der Machtpolitik. Medien und hinter ihnen stehende politische Kräfte ringen um Reichweite und Deutungshoheit. Wir leben im Zeitalter der Medienkonvergenz: Zeitungen machen Filme, Sender dehnen sich in den Online-Text-Bereich aus, Streaming-Anbieter wie „Netflix“ erobern Marktanteile, klassische und etablierte Medien nutzen Soziale Netzwerke, um ihre Reichweite zu steigern, und soziale Netzwerke wiederum wirken als alternative Medien an der Meinungs- und Willensbildung der Bürger mit. Heute kann im Prinzip Jedermann Publizist und Journalist sein. Er muss nicht mehr hoffen, dass sein Leserbrief abgedruckt wird.